Unternehmensgrenzen und Arbeitsmärkte
Ein Beitrag zur Interaktion normativer Verhaltenssteuerung und
marktlicher Kontrolle
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Die Personal- und Lohnpolitik einer Unternehmung ist von zentraler Bedeutung für
die Leistungsbereitschaft der Arbeitskräfte. Dieser Beitrag betont dabei den
Einfluss direkter situativer Wirkungen von Organisations- und Vertragsformen auf
die Motivationslage der Belegschaft, die sich nicht ausschließlich auf die
Wirkungen von monetären Anreizen und vertraglichen Restriktionen reduzieren
lassen. Es wird der wesentliche, aber in wirtschaftstheoretischen Betrachtungen
typischerweise ausgeklammerte Gesichtspunkt hervorgehoben, dass unterschiedliche
institutionelle Lösungen, unabhängig von der Anreizlage, die sie implementieren,
selbst unmittelbar die Werthaltungen, Einstellungen und Präferenzen der
Mitarbeiter beeinflussen und in dieser Weise Verhaltenskonsequenzen besitzen.
Aus dieser Blickrichtung eröffnet sich ein neuer, viel versprechender Zugang zu
Kernproblemen der Theorie der Unternehmung und der Arbeitsmarkttheorie:
Unternehmen bilden sich in Märkten unter Ausnutzung der Effizienzvorteile, die
sie durch interne normative Steuerung erlangen können. Ihr Verhalten auf
Arbeitsmärkten wird durch die Erfordernisse der internen Organisation bestimmt.
Markträumungsprobleme auf Arbeitsmärkten, wie sie in der modernen
Effizienzlohntheorie thematisiert werden, erhalten damit als Marktkonsequenzen
der Vorteile einer unternehmensinternen Organisation ein theoretisches
Fundament. Zugleich erscheint die Frage nach der Funktion und Bedeutung der
Unternehmensgrenzen und der Änderung von Unternehmensformen in neuem Licht. Die
Analyse unterstreicht den besonders in der Neuen Institutionenökonomik betonten
Gedanken, dass institutionelle Problemstellungen in enger Wechselwirkung mit
Marktprozessen zu sehen sind und daher auch aus dieser Perspektive untersucht
werden sollten.
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